Schlaf und Ihr Immunsystem: die starke Kombi im Kampf gegen Grippe
Schlaf und Ihr Immunsystem: die starke Kombi im Kampf gegen Grippe
Wenn wir älter werden, leiden viele von uns unter Schlafproblemen. Manche schlafen schlecht ein, andere wachen immer wieder auf (1). Aber das schlechte Schlafen macht uns nicht nur müde und grantig, sondern kann auch unsere Gesundheit beeinträchtigen.
Studien zeigen, dass Schlaf unser Immunsystem gesund hält und unserem Körper hilft, Infektionen aller Art, darunter auch die Grippe, abzuwehren (2). Schlafmangel kann sich negativ auf unser Immunsystem auswirken und uns anfälliger für die Grippe machen. Bevor wir uns genauer ansehen, warum Schlaf so wichtig im Kampf gegen die Grippe ist, möchten wir uns zunächst damit beschäftigen, wie sich unsere Schlafgewohnheiten beim Älterwerden verändern.
Mit dem Alter verändert sich unser Schlaf
Wenn wir älter werden, verändert sich unser Schlaf in qualitativer und quantitativer Hinsicht. Wir schlafen nicht mehr so fest wie früher und wachen nachts häufiger auf (1). Diese Veränderungen gehören zum normalen Alterungsprozess.
Auch auf Störungen reagieren wir empfindlicher (1). Dabei kann es sich beispielsweise um nächtliche Geräusche handeln, aber auch zu heiße oder kalte Temperaturen, bei denen wir uns unwohl fühlen. Je älter wir werden, desto höher auch die Wahrscheinlichkeit chronischer Erkrankungen (1). Das wiederum bedeutet, dass wir wahrscheinlicher Medikamente einnehmen müssen, von denen einige Nebenwirkungen haben, die sich auf unseren Schlaf auswirken. Hinzu kommt, dass auch Depressionen, Angstzustände und Schlafstörungen wie Schlafapnoe und Zähneknirschen mit dem Alter häufiger auftreten (1).
Schlaf hilft uns, die Grippe abzuwehren
Unser Immunsystem spielt eine wichtige Rolle dabei, unseren Körper vor Eindringlingen zu schützen, beispielsweise den Viren, die Grippe verursachen können (3). Dafür muss unser Körper unter anderem verschiedene Arten weißer Blutkörperchen (4) und Proteine mit dem Namen Zytokine (5) produzieren. Die Herstellung und Ausschüttung von Zytokinen erfolgt im Schlaf. Diese wichtigen Proteine sorgen für eine Abwehrreaktion und greifen Infektionen sowie Entzündungen an.
Schläft man nicht genug, kann dies potenziell die Fähigkeit unseres Körpers zur Produktion von Zytokinen und die Funktionsfähigkeit unseres Abwehrsystems beeinträchtigen (5). Und mit einem geschwächten Abwehrsystem sind wir unter Umständen empfänglicher für Grippeerkrankungen.
Bedenkt man, wie Schlaf uns bei einer Grippe helfen kann, erschließt sich auch, warum unser Körper mehr Schlaf benötigt, wenn wir ein Virus haben (3). Wir benötigen gleichzeitig auch eine andere Art Schlaf: Studien konnten nachweisen, dass wir weniger Zeit mit REM-Schlaf (rapid eye movement) und mehr mit NREM-Schlaf (non-rapid eye movement) als normalerweise verbringen (6). Auch Fieber (7), ein häufiges Symptom bei Grippe, das den Kampf unseres Abwehrsystems gegen die Grippe unterstützt, kann unseren Schlaf beeinträchtigen, sodass wir uns noch müder fühlen.
Tipps für einen guten Schlaf in der Nacht
Um gerade während der Grippesaison gesund zu bleiben, sollten wir versuchen, die empfohlenen sieben bis acht Stunden pro Nacht zu schlafen, um unser Abwehrsystem fit zur Bekämpfung von Krankheiten zu machen (3).
Aber viele Menschen haben bei zunehmendem Alter mehr Probleme, nachts gut zu schlafen. Gewöhnen wir uns eine gute „Schlafhygiene“ an, haben wir bessere Chancen, dass unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden von den Vorteilen des Schlafens profitieren kann (1).
- Gehen Sie jeden Tag zur selben Zeit ins Bett und stehen Sie jeden Tag zur selben Zeit auf.
- Entscheiden Sie sich für eine Routine vor dem Schlafengehen. Entspannen Sie beispielsweise bei der Lektüre eines Buches oder gönnen Sie sich ein Bad.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Bett und Ihr Bettzeug so komfortabel wie nur möglich sind.
- Sorgen Sie für eine angenehme Temperatur im Schlafzimmer und schalten Sie Fernseher und Computer aus.
- Meiden Sie abends Koffein, Nikotin, Alkohol und Sport. Das gilt ebenfalls für schwere Mahlzeiten zu später Stunde.
- Versuchen Sie, morgens nicht im Bett zu bleiben oder tagsüber Nickerchen zu halten.
- Wenn Sie nachts aufwachen und nicht wieder einschlafen können, stehen Sie auf und gehen Sie in ein anderes Zimmer. Tun Sie etwas, das Sie entspannt, beispielsweise 20-30 Minuten lesen oder Radio hören, und gehen Sie anschließend wieder ins Bett.
Natürlich ist ein guter Schlaf in der Nacht keine Garantie dafür, dass man sich nicht mit der Grippe ansteckt, aber er senkt das Risiko. Eine Grippeimpfung ist die beste Option, um sich vor Grippe zu schützen (3).
Referenzen
(1) https://www.dgsm.de/downloads/patienteninformationen/ratgeber/DGSM%20Ratgeber%202018/DRUCK_Schlaf%20im%20Alter%202019-02-06.pdf
(2) http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/erkaeltung-schlaf-ist-oft-die-beste-medizin-und-foerdert-das-immunsystem-a-1253069.html
(3) https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Influenza/FAQ_Liste.html
(4) https://www.apotheken-umschau.de/laborwerte/leukozyten
(5) https://www.leukozyten-info.de/zytokine.html
(6) https://books.google.es/books?isbn=3540288406
(7) https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/was-passiert-bei-fieber-im-gehirn-und-wie-kommt-es-zu-fiebertraeumen/
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