Warum ist die Grippeschutzimpfung während der COVID-19-Pandemie so wichtig?

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Warum ist die Grippeschutzimpfung während der COVID-19-Pandemie so wichtig?

„Wir hatten Glück, dass sich die Grippe und die Coronavirus-Epidemie während der Grippesaison 2019/20 nur geringfügig überschnitten haben“, so der Virologe Dr. Florian Krammer von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai(1) gegenüber der European Scientific Working Group on Influenza(2). „Die Chance, sich zugleich mit Grippe und dem Coronavirus zu infizieren, war gering.“

Was tun, wenn Grippe und SARS-CoV-2 zugleich auftreten?  

Die Grippe ist laut Krammer berechenbar, da sie sich jedes Jahr wiederholt. „Wir wissen, wann es wieder losgeht und können uns darauf vorbereiten“, sagt Krammer. Eine schwere Grippesaison kann die Gesundheitssysteme jedoch an den Rand ihrer Kapazitäten bringen. Sie können eine solche Situation verkraften, aber nur unter großen Anstrengungen.

Wenn nun eine Grippeepidemie auf die derzeitige SARS-CoV-2-Pandemie treffen sollte, die die Krankenhäuser in vielen Ländern bereits an ihre Grenzen gebracht hat, würde das deren Möglichkeiten übersteigen.

Krammer weist darauf hin, dass bereits Koinfektionen beobachtet wurden. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Infektion mit zwei pathogenen Viren das Immunsystem überfordert“, erklärt Krammer.

Risiko des Zusammentreffens von Grippe und SARS-CoV-2 senken

Eine gute Nachricht gibt es: Gegen Grippe kann man sich impfen lassen. Der Virologe unterstreicht, warum das wichtig ist:

  • Wir müssen verhindern, dass Menschen an Grippe erkranken und die Krankenhäuser überlasten, die zugleich mit COVID-19 zu kämpfen haben.
  • Koinfektionen müssen allgemein vermieden werden, da mit schweren Folgen zu rechnen ist.
  • Wenn ein Grippepatient in ein Krankenhaus voller SARS-CoV-2-Infizierter eingewiesen wird, besteht ein relativ hohes Risiko, dass dieser Patient sich zusätzlich mit SARS-CoV-2 ansteckt.
  • Wenn jemand mit Atembeschwerden ins Krankenhaus kommt, ist es für das Personal schwer zu beurteilen, ob diese Person an Grippe oder COVID-19 leidet. Dies kann sich auf die Behandlung des Patienten auswirken.

Die Grippeschutzimpfung ist entscheidend

„Es ist wichtig, dass sich jeder impfen lässt, um Probleme mit Doppelinfektionen bei einem Zusammentreffen der beiden Epidemien zu vermeiden“, betont Krammer.

Eine Grippe ist immer unangenehm, aber für gewöhnlich verläuft sie mild, und die meisten Patienten erholen sich rasch(4). Während Fieber und andere Symptome der Grippe bei den meisten Menschen innerhalb einer Woche wieder abklingen, kann sie besonders bei Personen über 65, kleinen Kindern, Schwangeren und Menschen mit Vorerkrankungen schwer verlaufen.

Die beste Methode, sich vor einer schweren Grippeinfektion zu schützen oder diese abzuschwächen, ist die rechtzeitige Impfung. Vor der alljährlichen Ausbreitung der Grippe im Winter empfiehlt die WHO Personen mit erhöhtem Risiko stets dringend, sich impfen zu lassen.

Dr. Florian Krammer stellt fest: „Grippeimpfstoffe sind sehr, sehr sicher. Sie können also bedenkenlos bei einer breiten Bevölkerung angewendet werden. Wir haben Impfstoffe vorliegen, mit denen wir Grippeinfektionen eindämmen können und die uns helfen können, die negativen Auswirkungen von Grippeinfektionen während einer zweiten SARS-CoV-2-Welle zu verhindern.“

Um sich vor einer schweren Grippeinfektion zu schützen oder diese abzuschwächen, ist es am besten, sich rechtzeitig impfen zu lassen.

Sind Sie bereits geimpft?


References
(1) https://icahn.mssm.edu/profiles/florian-krammer
(2) https://eswi.org/eswi-tv/intervention-strategies-for-covid-19-influenza-and-rsv/
(3) https://www.who.int/emergencies/diseases/...that-causes-it

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