Warum husten wir, wenn wir die Grippe haben?

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Warum husten wir, wenn wir die Grippe haben?

Eine Grippe ist immer unangenehm. Man hat nicht nur Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, sondern häufig auch einen lästigen Husten (1).

Aber warum genau hustet man bei einer Grippe, und wann ist der Husten unter Umständen ein Anzeichen dafür, dass sich die Krankheit verschlimmert?

Warum man bei einer Grippe hustet

Bei einer Grippeerkrankung erfüllt Husten einen sehr wichtigen Zweck. Über das Husten befreit der Körper unsere Atemwege nicht einfach nur von Reizstoffen wie Staub oder Rauch (2). Husten ist zudem eine Funktion unseres Abwehrsystems, das den Körper vor Krankheiten schützt. Husten hilft uns, Schleim, Mikroben und Fremdpartikel aus unseren Atemwegen zu entfernen, und schützt unsere Lunge vor Infektionen und Entzündungen (2).

Beim Husten schnappen wir zunächst nach Luft und ziehen diese dadurch tief in die Lunge hinein. Danach wird die Luftröhre verschlossen, und anschließend spannen sich Brust, Zwerchfell und Bauch an. Da die Luftröhre verschlossen ist, kann keine Luft entweichen. Auf diese Weise baut sich in den Atemwegen ein enormer Druck auf. Wenn sich die Luftröhre wieder öffnet, strömt die Luft mit einer rasanten Geschwindigkeit aus und erzeugt das Geräusch, das wir Husten nennen (2).

Husten kann entweder mit Auswurf einhergehen (produktiver Husten) oder trocken sein (2). Produktiver Husten erzeugt Auswurf oder Schleim, der aus der Lunge nach oben kommt oder durch die Kehle nach unten zurückfließt. Auswurf produzierender Husten befreit die Lunge von Schleim und sollte nicht unterdrückt werden.

Im Gegensatz zu produktivem Husten erzeugt trockener Husten weder Auswurf noch Schleim und ist in der Regel die Reaktion unserer Atemwege auf Reizstoffe oder Asthma (2). Normalerweise tritt bei einer Grippe trockener Husten auf.

Während die meisten anderen Grippesymptome innerhalb einer Woche verschwinden, kann Husten sich hartnäckig halten und zwei Wochen oder länger andauern.

Wenn der Husten schlimmer wird

Es ist nicht normal, dass Husten, der zunächst trocken war, sich verschlimmert und gelb-grüner Auswurf hinzukommt. Dabei könnte es sich um ein Anzeichen für eine Komplikation der Grippe handeln, etwa eine Bronchitis (2).

Bronchitis zählt zu den häufiger bei Grippe auftretenden Komplikationen und entsteht, wenn man sich zusätzlich zu dem Grippevirus eine bakteriell verursachte Infektion zuzieht, wodurch unsere Atemwege mehr Schleim als gewöhnlich produzieren (2). Mit dem Husten versucht der Körper lediglich, diesen zusätzlichen Schleim loszuwerden.

Dringt eine Bronchitis tiefer in die Lunge ein, kann dies wiederum eine Lungenentzündung zur Folge haben (3). Etwa 1 von 20 Bronchitis-Fällen führt zu einer Lungenentzündung.

Die Symptome einer Lungenentzündung können sich plötzlich innerhalb von 24 bis 48 Stunden entwickeln, aber auch langsamer über mehrere Tage hinweg. Als Symptom einer Lungenentzündung kann Husten trocken sein oder zähflüssigen gelben, grünen, braunen oder blutigen Auswurf produzieren (3).

Behandlung von Husten

Meistens verschwindet ein Husten von selbst innerhalb von drei Wochen. In dieser Zeit sollte man sich schonen, viel Flüssigkeit zu sich nehmen und heißen Zitronensaft mit Honig trinken. Heißer Zitronensaft mit Honig wirkt ähnlich wie Hustenmedizin (4). Hustensaft und Lutschtabletten helfen unter Umständen, den Husten zu mildern, können ihn aber nicht vollständig beseitigen (4).

Wenn der Husten länger als drei Wochen anhält, besonders stark ist oder sich verschlimmert, sollte man aber zum Arzt gehen. Das gilt ebenfalls, wenn Kurzatmigkeit, Brustschmerz oder Atembeschwerden auftreten (5).


Referenzen
(1) https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Influenza/FAQ_Liste.html
(2) https://www.gesundheit.de/krankheiten/fieber-grippe-erkaeltung/husten/beschwerdebild-husten-was-koennen-sie-tun
(3) https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/bronchitis-akut/krankheitsbild-verlauf/
(4) https://www.gesundheit.de/krankheiten/fieber-grippe-erkaeltung/husten/reizhusten
(5) https://www.apotheken-umschau.de/Lunge/Atemnot--Ursachen-Lungenerkrankungen--74557_6.html

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